Wenn Menschen einen schönen Strand, ein ruhiges Flussbett oder einen glitzernden See sehen, hört man von ihnen oft Worte der Begeisterung, des Staunens oder manchmal sogar Seufzer der Bewunderung. Sind diese Menschen jedoch Eltern kleiner Kinder, hört man oft unterschwellige Besorgnis. Der Sommer kommt und mit den Campingausflügen, Flussabenteuern und den Nachmittagen am Strand rückt das Thema Sicherheit am und im Wasser in den Fokus.
Da es zwei Perspektiven auf das Thema Sicherheit am Wasser gibt – Lehren und Lernen – dachten wir, dass wir in beide eintauchen: spielende Kids und aufmerksame Eltern. Mithilfe unseres Guides zur Wassersicherheit, kann die ganze Familie entspannt nach draußen gehen, die Sonne genießen und sicher im Wasser plantschen.
10 Regeln zur Sicherheit im Wasser für deine Kids
Ob für Familien-Nachmittage am Strand oder Vormittage auf dem Boot – es gibt ein paar Dinge, die Kinder zum Thema Wassersicherheit wissen sollten. Zum Beispiel: Was bedeutet Wassersicherheit überhaupt? Es gibt vieles zu beachten und als wir KEEN-Kind Xander gefragt haben, hat er es ziemlich gut auf den Punkt gebracht: „Es bedeutet, deinen Körper zu schützen.“
Diese 10 Regeln solltest du mit deinem Kind besprechen:
1. Frage nach Erlaubnis. Bevor du ins Wasser gehst, versichere dich, dass dein Kind weiß, dass es fragen muss, bevor es ins Wasser geht. Dies ist eine gute Möglichkeit um auch den Radius abzustecken, in dem dein Kind sich frei bewegen kann. Und das führt uns direkt zu Regel 2..
2. Bleibe in deinem Bereich. Kinder sind oft begeistert und wollen sofort ins Wasser, aber es ist wichtig, sich einen Moment Zeit zu nehmen, um zu besprechen, wo sie spielen dürfen und wo nicht. Zeige ihnen gut sichtbare Orientierungspunkte wie „diesen Felsen“ oder „Omas Badetuch“, damit sie sich leichter in der sicheren Zone aufhalten können. Ein Tipp von KEEN-Kid Zoe (12 Jahre): „Geh nie dorthin, wo du nicht mehr von alleine zurückkommst.“
„Ich bleibe bei meinen Freunden und gehe nicht über meine Grenzen.“
– KEEN-Kind Sadie, 14 Jahre
3. Habe einen Schwimm-Buddy Achte darauf, dass immer ein erfahrener Schwimmer bei deinem Kind ist. Wenn ihr klarstellt, dass das Buddy-System auch für das Spielen im Wasser gilt, hilft es dir sicher zu sein, dass dein Kind nicht alleine loszieht. KEEN-Kid Sadie (14 Jahre) kennt die Regel. Als sie gefragt wurde, wie sie sich sicher im Wasser bewegt, sagte sie: „Ich bleibe bei meinen Freunden und überschreite meine eigenen Grenzen nicht.“
4. Niemals ohne Schwimmflügel. Oft empfinden Kinder Schwimmwesten, Wassersandalen oder andere Sicherheitsausrüstung als lästig und versuchen deshalb, sie abzulegen. Erkläre ihnen, dass sie ihre Ausrüstung nie eigenständig ausziehen dürfen. Nichtschwimmer:innen sollten in Wassernähe immer eine Schwimmweste tragen. Auf Booten, Flößen und anderen Sportarten auf dem Wasser, gilt das für alle..
Einer unserer KEEN Effect Kids-Stipendiaten des Jahres 2021 , „Happiness is Camping“, erkundet sicher die Wasserwege von New Jersey.
5. Achte darauf, wo du hingehst. Flüsse, Strände und Seen haben ihre eigenen Hindernisse und Gefahren. Bringe deinen Kids bei, immer zuerst mit den Füßen ins Wasser zu gehen (außer ihr habt einen designierten Bereich zum Springen oder Tauchen) und achte darauf, wo sie unterwegs sind.
Profi-Tipp: Die Wassertiefe lässt sich visuell nur schwer einschätzen. Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob ein Bereich tief genug zum Springen und für Arschbomben ist, schwimmen Sie vor Ihrem Kind herum und tauchen Sie wiederholt auf den Grund, um festzustellen, ob er tief genug ist.
6. Wähle deine Spiele sorgfältig aus. Kinder sind kreativ – meistens ist das genau richtig so. Manchmal denken sie sich jedoch Spiele aus, die im Wasser keine ganz so gute Idee sind. Bevor sie am Ufer herumtollen, solltet ihr besprechen, welche Spiele in dieser Umgebung eher nicht so gut sind. Spiele, wie Wettkämpfe im Luftanhalten, Untertauchen oder allzu wildes Herumtoben solltet ihr eher vermeiden.
7. Mach Pausen. Erinnere dein Kind daran, dass es wenn es müde oder durstig ist, oder aber es zu heiß ist, eine Pause machen sollte. Zu viel Sonne oder Anstrengung können gefährlich werden. Ermutige dein Kind, auf den eigenen Körper zu hören und eine Pause zu machen, wenn es nötig ist.
Profi-Tipp: Halten Sie ein paar spezielle, leckere Snacks bereit, damit die Kinder Pausen machen.
8. Achte auf fließendes Wasser. Es ist wichtig, deinem Kind beizubringen, dass Wasser in Bewegung ist und damit Risiken einhergehen.
Profi-Tipp: Wenn Ihr Kind grundsätzlich ein kleiner Wasserratte ist, sollten Sie es für einen fortgeschrittenen Schwimmkurs oder einen Wassersportkurs anmelden. Dort lernt es mehr über verschiedene Wasserbedingungen und wie man damit umgeht.
9. Rufe um Hilfe. Kinder helfen von Natur aus gerne - sollte ihr Buddy im Wasser also in Not sein, ist ihr erster Instinkt hinzuschwimmen und zu helfen. Es ist wichtig deinem Kind beizubringen, dass es zunächst um Hilfe rufen soll und sich dann an die Maßnahmen “Hand reichen, werfen, nicht eigenständig hingehen” Regel halten soll.
10. Ruhe bewahren. Hilf deinen Kids auch in potentiell schwierigen Situationen Ruhe zu bewahren - das hilft ihnen nicht nur im Wasser, sondern auch darüber hinaus. Zeige ihnen Atemübungen und erinnere sie daran, dass man im Wasser ruhig bleibt, indem man sich waagrecht auf den Rücken legt und ruhig und gleichmäßig atmet.

Sechs Safety-Regeln für Eltern
Wenn es darum geht, deine Kids sicher am und im Wasser spielen zu lassen, geht nichts über Wissen. Zusätzlich zu den obenstehenden Safety-Regeln gibt es ein paar weitere, die wichtig für Eltern sind:
1. Kläre die Situation. Gehe als erstes ins Wasser, bevor daraufhin dein Kind nachkommt.
2. Wiederhole die Regeln, jedes Mail. Wir wissen, es klingt übertrieben, aber die Regeln Mal für Mal durchzugehen wird dabei helfen, dass dein Kind sich wirklich daran hält.
3. Lasse dein Kind nie unbeobachtet. Achte darauf, dass immer eine erwachsene Person, ein verantwortungsbewusster Teenager oder ein:e Rettungsschwimmer:in in der Nähe ist.
4. Höre und schaue. Selbst wenn du ein Buch liest oder Brote schmierst, habe immer deine Augen und Ohren offen.
5. Bringe das richtige Equipment. Bevor du für einen Tag am Wasser aufbrichst, vergewissere dich, dass ihr alles eingepackt habt, was ihr dazu braucht.
- Schwimmwesten oder Schwimmflügel
Achte darauf, dass die Schwimmflügel/Schwimmwesten in gutem Zustand sind, alle Verschlüsse in Ordnung sind und sie die richtige Größe für dein Kind haben.
- Sonnencreme und Sonnenbrille
Sonnenschutz ist ein wichtiger Teil der Sicherheit am und im Wasser. Packe deinen Sonnenbrille und ausreichend Sonnencreme ein.
- Schützende Schuhe
Beim Plantschen in Flussbetten oder matschigen Seem hilft die richtige Schuhwahl, um deine Füße zu schützen. Bei unseren Kids Wasserschuhen findest du das richtige Paar für euren Sommer.
- Trinke ausreichend Wasser
Nach einer langen Zeit im Wasser fühlt sich nichts so gut an, wie ein kaltes Getränk. Packe ausreichend Flüssigkeit ein, dass deine Kids genug zu trinken haben.
6. Mach einen Erste-Hilfe-Kurs. Selbst wenn du ihn nie brauchen wirst (was wir hoffen), können Erste-Hilfe-Kurse dabei helfen, selbstbewusster ans Wasser zu gehen. Das rote Kreuz bietet zahlreiche Erste-Hilfe Kurse an.
Ob Sandburgen bauen, im Fluss schwimmen oder Paddeln mit Opa - viele der schönsten Sommer-Aktivitäten finden im oder am Wasser statt. Erinnere dich immer wieder an diese Safety-Regeln, sodass alle in deiner Familie wissen, wie sie am Wasser sicher bleiben.
